Peter Kurzeck, geboren am 10. 6. 1943 in Tachau/Böhmen, als Flüchtlingskind in Staufenberg im Kreis Gießen aufgewachsen. Seit 1977 wohnte Kurzeck in Frankfurt/M. und in Uzès in Südfrankreich. Er war Wetterauer Landschreiber (1995) und Stadtschreiber von Bergen-Enkheim (2000/2001). 2011 Ehrenbürger der Stadt Staufenberg. Er starb am 25. 11. 2013 in Frankfurt/M.
* 10. Juni 1943
† 25. November 2013
von Jörg Magenau
Essay
„Allgegenwärtig die heilige Zeit“, heißt es einmal bei Peter Kurzeck. Der Satz ist Programm und könnte als Motto über seinem Werk stehen. Kurzecks Bücher sind Zeit-Romane, und zwar in doppelter Hinsicht: In penibler Erinnerungsarbeit kämpfen sie gegen die Vergänglichkeit der Dinge in der Zeit an und bauen zugleich an einer persönlichen Chronik der Bundesrepublik aus der Perspektive der hessischen Provinz. Kaum eine Seite seiner Bücher, in der nicht von der Zeit die Rede wäre: von ihrem Vergehen, ihrer zähen Dauer, ihrer Allgegenwart und der Unmöglichkeit, sie dingfest zu machen. Und von den (vergeblichen) Versuchen der Menschen, sich im Fluss der Zeit als Subjekte zu behaupten. Der zeitliche Rahmen reicht von den Nachkriegsjahren bis in die Gegenwart. Doch Chronik hat bei Kurzeck wenig mit Chronologie zu tun. Die Erinnerungen stellen sich zumeist assoziativ ein – eher thematisch geordnet als in zeitlicher Folge. Seine ...